ok soll nur ne kleine Einleitung sein ins Thema... und ja es ist Wiki Text.... aber er ist gut und deswegen nehme ich ihn
1 Hardcore 2 Geschichtliche Entwicklung in Deutschland 3 Inhalte und Werte
1 Hardcore
Der Hardcore-Punk (zumeist einfach Hardcore oder HC abgekürzt) entstand Ende der 1970er Jahre in den USA und unabhängig davon in Großbritannien als radikalere und schnellere Weiterentwicklung des Punk Rocks. Die ursprüngliche Hardcore-Ära gilt seit Mitte der 1980er Jahre als beendet, als Hardcore begann, sich in unterschiedliche Subgenres aufzuspalten. Seit dem gibt es zum Einen „Old-School“-Gruppen, die sich am ursprünglichen Hardcore-Punk orientierten. Zum anderen entwickelten sich zu jener Zeit Bands, die stärker andere Musikstile, so auch Metal, miteinbezogen und deshalb eher dem Post-Hardcore zugeschrieben werden. Diese sich dennoch stark mit Punkrock-identifizierenden Bands wurden damals als „New-School“-Hardcore bezeichnet.
Erst später wurden die Begriffe auch als Spaltung verstanden, als der „New-School“-Begriff fast nur noch für einen Teil der Bands dieser Entwicklung verwendet wurde, deren Musik und Selbstverständnis stark am Metal orientiert war und deren Stilentwicklung letztlich im Metalcore mündete.
Der Hardcore-Punk hatte großen Einfluss auf später folgende Musikrichtungen wie Grunge, Crossover oder Extreme Metal.
2 Geschichtliche Entwicklung in Deutschland Hardcore in Deutschland
Anfangs war Hardcore in Deutschland die Bezeichnung für härteren Punk. Gruppen wie The Buttocks, Neurotic Arseholes, OHL, Toxoplasma, teilweise auch Slime ließen sich von frühen britischen und amerikanischen Hardcore-Bands wie Discharge, Dead Kennedys und Black Flag zu einem schnelleren, härteren Stil beeinflussen. Später folgten ihnen Gruppen wie Vorkriegsjugend oder die Spermbirds. Die erste, auch außerhalb der deutschen Szene, bekannt gewordene Band war Inferno. Sie hatten als erste auch Stücke, die auf ausländischen Samplern erschienen. Ab Mitte der 1980er trennte sich ein Teil der deutschen Hardcore-Szene explizit von der Punk-Subkultur ab und etablierte deutschen Hardcore als vom klassischen Punk Rock unabhängige Gegenkultur, teilweise unter Berufung auf die amerikanische New-School-Szene und den Straight-Edge-Gedanken. Als Sprachrohre der deutschsprachigen Hardcore-Szene konnten sich lange Zeit die Fanzines ZAP und Trust etablieren.
Teilweise wurde der Begriff Hardcore auch für Punkbands ohne die bei den ursprünglichen Bands üblichen Rock-’n’-Roll-Elemente genutzt, die heutzutage nicht mehr unter diese Bezeichnung fallen würden oder heutzutage meist als Deutschpunk bezeichnet werden. So heißt es auf der Rückseite der Wiederveröffentlichung des „H'Artcore“-Samplers:
„Der etwas seltsame Titel ergibt sich aus dem Namen des damaligen Labels H´Art und dem 1981 noch neuen Begriff Hardcore, welcher in jener Zeit für härteren, schnelleren Punk wie hier auf dem Sampler stand (den Ausdruck Deutschpunk gab es noch nicht). Tja, so war das damals…“
– Rückseite des „H'Artcore“-Samplers von 1981 in der wiederveröffentlichten Version von Teenage Rebel Records
Bis in die 1990er Jahre hinein existierten so zwei unterschiedliche Hardcore-Punk-Szenen nebeneinander her, eine deutschsprachige, die unter anderem Bands wie Recharge oder Rawside hervorbrachte, sowie eine an amerikanischen Vorbildern orientierte, zu der unter anderem Bands wie Ryker’s oder Bonehouse zählten.
2008 ließ sich der rechtsextremistische Versandhändler und Schlagzeuger Timo Schubert die Wortmarke „Hardcore“ in Deutschland sichern. Zur Zeit läuft noch die Widerspruchsfrist.
3 Inhalte und Werte
Do It Yourself
Einer der zentralen inhaltlichen Punkte des Hardcore-Punk ist das Do-it-yourself-Prinzip. Do it yourself unterstreicht die angestrebte Unabhängigkeit von der Musikindustrie, der Gesellschaft und anderen äußeren Einflüssen und somit den Glauben an sich selbst und seine eigene Stärke Dinge zu erreichen. Diese Haltung findet sich auch in der durchaus nahen Indie-Szene wieder. Der Do-it-yourself-Gedanke zeigt sich besonders darin, dass Bands ihre Musik selbst aufnehmen und produzieren und keine Außenstehenden dafür engagieren, ihre Tonträger selbst über eigens dafür eingerichtete Labels vertreiben oder dass Konzerte selbst organisiert werden und keine Booker dafür beauftragt werden.So waren Hardcore-Aktivisten von Anfang an auch in autonomen Zentren involviert, deren Gründung seit den 60er Jahren auf den DIY-Gedanken zurückgeht.In den USA wurden unter anderem das „ABC No Rio“ in New York, und „The Garage“ in Minneapolis zu Zentren der Bewegung, das „924 Gilman Street project“ in Berkley, Kalifornien geht sogar direkt auf eine Initiative des Punkfanzines Maximum Rock´n´Roll zurück.
Straight Edge
Der Begriff Straight Edge wurde durch die US-amerikanische Band Minor Threat und ihrem Frontmann Ian MacKaye geprägt. Zentral für den Straight-Edge-Gedanken sind der Verzicht auf Alkohol, Tabak und alle weiteren Drogen. Auch der Verzicht auf häufig wechselnde Sexualpartner gehört zu den drei zentralen Punkten der Bewegung (I don't drink, I don't smoke, I don't fuck – Minor Threat – Out of Step) Einige Straight Edger ernähren sich zudem vegetarisch oder vegan. Ein beliebtes Merkmal, sich als Straight-Edge-Anhänger zu erkennen zu geben, ist ein schwarzes „X“ auf dem Handrücken. In den 1980er Jahren wurde das schwarze „X“ in einigen Clubs in den USA verwendet, um minderjährige Besucher zu markieren, so dass an diese kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Der Straight-Edge-Gedanke ist außerdem in der Metalcore-Szene weit verbreitet.
Politik
Logo von „Good Night White Pride“
Ein wichtiger Faktor in der Hardcore-Punk-Musik ist Politik. Der politische Aspekt der Musik reicht hierbei von nihilistischer Antihaltung (bei frühen amerikanischen Gruppen wie TSOL oder britischen Bands wie the Exploited) bis hin zu konstruktiver Gesellschaftskritik bei Bands wie den Dead Kennedys, Bad Religion oder Conflict. Die dabei vertretenen Ideologien variieren weit von liberalen und ökologischen Ansätzen (Dead Kennedys, Bad Religion) bis hin zu Anarchismus (MDC) und Kommunismus (Born Against, Boysetsfire). Allerdings werden auch in der Hardcore-Szene Lebensarten wie Straight Edge oder Veganismus als politische Werte aufgefasst.
Gegen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre bildete sich vor allem in der Gegend um Olympia die Bewegung der Riot Grrrls, die sich aus einem Hardcore-Punk und Post-Hardcore-Hintergrund mit Third Wave Feminism beschäftigten und die Rolle der Frau in der Punkrock-Szene, als Organisatorin von Labels und Konzerten, Künstlerin und Fanzinerin stärker herausstellten. Da sich einige Musikerinnen von Bands wie Team Dresch oder Tribe 8 zur lesbischen Liebe bekannten gab es teilweise Überschneidungen zur Queercore-Szene, die aus homosexuellen Hardcore-Punks besteht und sich provokativ wie subversiv für die Rechte von Homosexuellen in der Gesellschaft und ihre Akzeptanz in der Punkszene einsetzt.
Gerade im New York-Hardcore-Punk waren aber ab Mitte der 80er auch rechte Tendenzen spürbar. Gerade die Bands Agnostic Front, Cro-Mags und Warzone – teilweise auch Slapshot aus Boston – bildeten den Anfang dieser Entwicklung. Maßgeblich für diese waren die bei einem Teil der New York-Bands stark ausgeprägten unpolitischen – am britischen Oi! orientierte – Gedanken. Und wie im Vereinigten Königreich mit dem entstehenden Rock against communism, wiederholte sich diese Entwicklung in New York. Aus den sogenannten unpolitischen Ansichten entwickelten sich nach und nach auch nationalistische, antikommunistische und homophobe Gedanken. Amerikanische Fahnen auf der Bühne und Texte gegen Schwule prägten das Bild der Band Agnostic Front. Die sich als Skinhead-Band verstehende Gruppe Warzone war tendentiell am stärksten von rechtem Gedankengut geprägt und wird deshalb auch angegriffen. In einem bezeichnenden Song Fighting For Our Country sang die Gruppe: „Communist, and the people who always put us down: […] Because of them – fighting for Our Country..“. Die Band Youth Defense League aus New York betitelte sich selbst in einem Radiointerview des Senders WNYU als White-Pride-Band, was aber angesichts der Tatsache das ein Bandmitglied (Rishi) aus dem mittleren Osten stammte, nicht für die ganze Band zutreffen konnte. YDL waren eine „Multi-Racial-Band“ genauso wie Warzone, darüber hinaus bedienten diese sich der polarisierenden Schockwirkung einer rechtsextremen Attitüde. Diese pro-amerikanisch, anti-kommunistischen Bands hatten nichts gemein mit den heutigen rassistischen Hatecore-Bands.
In der Hardcore- und Punkbewegung stieß diese Entwicklung auf starke Ablehnung. Es entstanden in der Folgezeit sich stark als links definierende Gruppen, etwa Born Against. Weiterhin entwickelte sich auf der einen Seite als härtere Form der linksradikale Hatecore von SFA in New York, auf dern anderen Seite entstand mit den – oftmals auch stark links orientierten – Emotional-Hardcore-Bands – in New York Policy of 3 oder Native Nod – weitere Gruppen und viele andere, diesem Trend, entgegenwirkende Kampagnen.
Nazi-Hardcore-Bands, die sich in den späten 1990ern den Begriff der linksradikalen New Yorker Hardcore-Band SFA „Hatecore“ nutzbar machten, hatten der White-Power-Musik Mitte der 1990er Jahre eine weitere Spielart hinzugefügt. Dabei setzen sie besonders auf das Hass-Image, das wegen ihres eigenen Hanges zur Gewalttätigkeit als authentisch gilt. Die Aggressivität von Hardcore-Musik wird sowohl von Neonazis als auch von alternativen Hörern geteilt. In der neonazistischen Szene ist „Hatecore“ indes zum Synonym für extremen Hass geworden, der mit einem starken Militanzfetisch einhergeht und sich gegen die bekannten Feindbilder richtet. Als Antwort der radikalen Linken wurde in der Folgezeit die „Good Night White Pride“-Aktion ins Leben gerufen, der die Bands „Full Speed Ahead“ (Leipzig) und „Loikaemie“ (Deutsche Oi!-Band) ein Lied widmeten.
Hardcore und Dresscodes
Im frühen Hardcore-Punk war eine radikalere Form des Punkstils verbreitet. Während viele „UK82“-Anhänger diesen Stil mit extremen Irokesenfrisuren oder „Liberty Spikes“ und nietenbesetzten Lederjacken ins Extrem zogen, verbreitete sich im American Hardcore recht schnell ein weniger extremer „Street Look“, bei dem lediglich kurze Haare (oft als kurze „Spikes“ oder als militärischer „Crew Cut“, in den 80er Jahren auch als kurzer Iro – oft im Taxi-Driver-Stil) und Bandabzeichen (Bandshirts, Patches) üblich waren. Auch Elemente der Kultur der Straßengangs wie farbige Bandanas und Graffiti wurden von der Szene übernommen. Zugleich griffen viele amerikanische Hardcore-Anhänger eine Form des Skinhead-Stils auf, der sich vor allem für den NYHC als einflussreich herausstellte. Gegen Ende der klassischen Hardcore-Phase ließen sich viele Mitglieder der ursprünglichen Szene jedoch die Haare demonstrativ lang wachsen (oft auch in Form von Dreadlocks), um sich abzugrenzen – ein Look, der sich später vor allem in der Grunge-Szene durchsetzen sollte. Im New-School-Hardcore – vor allem von der Youth Crew Bewegung – wird Uniformität im Stile der „UK82“-Punks („Nietenkaiser“) allgemein abgelehnt, allerdings wird vielen Bands vorgeworfen, durch hardcoretypische Codes wiederum eine eigene Form von Uniformität eingeführt zu haben. Gegen eine solche Uniformierung und klischeemäßige Stereotypisierung der Hardcore-Szene richtet sich der Slogan „No Dresscodes“.
Crews und Gangs
Hardcore-Punks treffen und organisieren sich häufig in kleinen besonders eng zusammenhaltenden Freundeskreisen, die auch als „Crew“ bezeichnet werden. Bekanntheit erlangten unter anderem die Washingtoner „Georgetown-Punks“ um Minor Threat und die New Yorker „Lower Eastside Crew“, in der Mitglieder von Agnostic Front, Warzone und den Cro-Mags involviert waren. In der zweiten Welle der Hardcore-Bewegung schlossen sich viele Jugendliche zu sogenannten „Youth Crews“ zusammen, basierend auf dem Straight-Edge-Lebensstil. In Kalifornien entstanden aus einigen Hardcore-Crews Straßengangs wie die „L.A.D.S.“ (LA Death Squad). Auch andere Crews wie die in Boston aus dem Umfeld der Band „Wrecking Crew“ entstandene „F.S.U.“ (Friends Standing United), die ursprünglich gegründet wurde um die Bostoner Hardcore Szene von Neonazi-Einflüssen zu säubern oder die „Courage Crew“ aus Ohio, eine radikale Straight Edge Gruppierung, werden aufgrund ihres teilweise gewalttätigen Rufs häufig kritisch gesehen – obgleich sie sich selbst nicht als Gangs ansehen oder bezeichnen. Aus anderen Hardcore-Crews, zum Beispiel aus der von der kalifornischen Band Youth Brigade gegründeten „Better Youth Organisation“ (deren New Yorker Chapter zeitweise unter anderem vom Agnostic Front Gitarristen Vinnie Stigma geleitet wurde) entstanden jedoch auch Independent-Labels und Booking-Netzwerke.